Zum Beginn des Sommersemsters startet im Masterstudiengang Higher Education (MHE) am Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen (HUL) wieder eine neue Kohorte. Den Auftakt des Studiums bildet eine Blockwoche, in der die Studierenden u.a. ihre eigene Lehr-Lerngeschichte reflektieren, die wichtigsten Theorien, Modelle, Konzepte und Leitbegriffe der Hochschul- und Mediendidaktik kennenlernen und sich einen Überblick über die wichtigsten Subdisziplinen der Hochschul- und Mediendidaktik verschaffen. Den Abschluss der Blockwoche bildet eine öffentliche Projektkonferenz, in der die aktuellen bildungswissenschaftlichen Projektstudien vorgestellt und diskutiert werden.
Diese bietet zugleich eine Plattform für die Präsentation und Diskussion vielfältiger Interventionsprojekte, mit denen akademisches Lehren und Lernen in den unterschiedlichen Fächern unserer Studierenden verbessert werden soll. Es handelt sich also um eine interdisziplinär ausgerichtete Konferenz, in der bildungswissenschaftliche und hochschuldidaktische Fragestellungen aus ganz verschiedenen Fachrichtungen heraus in den Blick genommen werden.
Auch dieses Mal liegt der Fokus der Projektkonferenz auf Design-Based Research (DBR), welcher das methodische Dach des Projektstudiums im MHE darstellt. Beide Vorträge sind im Kontext des MHE entstanden und bieten Beispiele für konkrete Projekte.
Birgit Wolf berichtet, wie durch die Einführung der sokratischen Methode in ein Mathematikseminar nicht nur mathematische Kompetenzen, sondern auch überfachliche Kompetenzen entwickelt werden sollen. Das Hauptaugenmerk der Präsentation liegt auf der Darstellung des DBR-Prozesses: Wie greifen Ausgangsanalyse, Iterationen und das Erkennen des Entwicklungskerns ineinander?
2 Projekte im Rahmen des MHE haben sich mit Flipped Classrom bzw. Inverted Classroom beschäftigt. Julia-Vanessa Kling entwickelt im Rahmen eines DBR – Projektes ein Flipped Classroom Design in einer Berufsfachschule und berichtet von der erfolgreichen Implementierung. Sabine Mück gestaltete im Rahmen des Bachelorstudiengangs „Medizinische Assistenz-Chirurgie“ eine Lehrveranstaltung als Inverted Classroom, um die gewonnene Zeit verstärkt für Vertiefung, Übung und Auseinandersetzung mit den Inhalten zu nutzen. In ihrer Präsentation wird sei verstärkt die für DBR wichtige Frage nach der Übertragbarkeit des Interventionsdesigns stellen.
Jan Knauer erweitert das Konzept der Praxisprojekte aus den Business Schools um interdisziplinär zusammengesetzte Gruppen Studierender, mit dem Ziel, dass die Teilnehmer*innen die Anwendungsbezüge ihrer Studieninhalte erkennen. Im Rahmen des DBR-Projektes entwickelte Herr Knauer Antworten auf die Frage, welche Eigenschaften solche Lehrformate haben müssen, um die Transferfähigkeiten der Studierenden zu stärken.
Maik Bäumerich wird aus einem Projekt der Rechtswissenschaften berichten, bei dem die Studierenden Qualitäts- und Bewertungskriterien für Seminararbeiten diskutieren und sich eigene verinnerlichte Kriterien bewußt machen und reflektieren. Herr Bäumerich wird dabei auf die in der Intervention vorliegenden Gestaltungsprinzipien eingehen.
Ute Carina Müller wird zum Abschluss ihren Fokus auf die Evaluation eines Physik-Vorbereitungskurses legen. Es geht ihr insbesondere um die Entwicklung eines geeigneten Online-Tests, mit dem Schüler*innen per Selbstauskunft ihren Wissensstand dokumentieren und im Anschluss Lernempfehlungen und Nutzungsempfehlungen zum Online-Kurs erhalten.
Das Konferenzprogramm mit allen Abstracts, Referentinnen und Referenten finden Sie hier
Termin der Projektkonferenz ist Freitag, 5. April 2019 (ab 9:00 Uhr). Veranstaltungsort ist das HUL (R 2018, Schlüterstraße 51, 20146 Hamburg). Interessierte sind ganz herzlich eingeladen!