Autor: Prof. Dr. Klaus Joller-Graf
Designgegenstand: Veranstaltungskonzept
Design-Zyklus: 1 Zyklus, Gestaltungsprinzipien
Reflexion können wir mit Huber (2017) als „Bewusstmachen der Tätigkeit und Erfahrung, der mehr oder oft minder bewusst getroffenen Entscheidungen, des Erkenntnisprozesses und der auf ihn einwirkenden Faktoren“ definieren. Damit kommt der Reflexion bzw. den reflexiven Kompetenzen von Akteuren in anspruchsvollen Tätigkeiten eine große Bedeutung zu. Komplexe Situationen, welche nicht nach bestimmten Vorgaben bewältigt werden können, lassen sich nur über eine hohe Bewusstheit der eigenen Entscheidungs-und Erkenntnisprozesse, sowie einwirkender Faktoren professionell bewältigen. So verstanden ist Reflexion damit auch ein Schlüsselbegriff für lebenslanges Lernen und eine dauernde professionelle Entwicklung. Im Rahmen eines Design-Based-Research-Projekts wird im Masterstudiengang Schulische Heilpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Luzern aktuell ein didaktisches Setting zum Aufbau von Reflexionskompetenz entwickelt. Dieses umfasst drei Phasen, jede Phase wird als eigener DBR-Zyklus gestaltet, wobei natürlich weitreichende Synergien genutzt werden können. Die erste Phase wurde im Herbstsemester 2018 umgesetzt. Im Rahmen eines Moduls im 1. Semester wurde ein Verfahren aufgebaut, eingeübt und mit einem formativen Leistungsnachweis evaluiert. Wichtige methodische Elemente dieser Phase waren die Arbeit mit Annotationen fremder Unterrichtsvideos, Explikationen in Gruppen, das Bewusstmachen subjektiver Theorien und das Formulieren von handlungsleitenden Prinzipien auf einer mittleren Abstraktionsebene. Im Rahmen der Projektkonferenz werden der dazugehörige Forschungsprozess, die zentralen Erkenntnisse sowie die Implikationen für weitere Durchführungen präsentiert. Persönliche Erkenntnisse zum eigenen Verständnis von DBR runden die Präsentation ab.
Schlagwörter: Reflexionskompetenz, Lehrerbildung